- Dreissigjähriger Krieg

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DIE SCHWEDEN KOMMEN  
(26. Mai -28. Oktober 2018)

Torgau diente von Januar bis Juni 1637 als Stützpunkt für die schwedischen Truppen unter General Johann Baner. In der Stadt wurden zwei Regimenter untergebracht, vor den Toren ein großes Lager für weitere Heeresteile errichtet. Die sechsmonatige Belagerung stellte eine enorme Belastung dar. ›Was über die Stadt eigentlich herein- brach, waren unermesslich hohe Kontributionen [ ... ] stets bestand das Militär auf möglichst umgehender Einlösung, ohne Rücksicht auf die meist leeren Kassen der Bürger.‹ Die ›Schonung aus Berechnung‹ diente der ›planmäßig betriebenen materiellen Auslaugung, wodurch die Lebensgrundlagen der Stadt angetastet wurden. [ ... ] Zugunsten einer geordneten Ausplünderung von oben sollten nach Möglichkeit wilde Übergriffe vermieden werden.‹ (M. Hahn: Der Dreißigjährige Krieg in Amt und Stadt Torgau, 2003). Es kostete den Torgauer Stadtrat viel Mühe, um täglich aufs Neue die unrealistisch angesetzten Forderungen zu steuern. Schlimmer noch wurden die Dörfer im Amt Torgau in Mitleidenschaft gezogen. Etwa die Hälfte wurde komplett zerstört. Dies gilt auch für die kleineren Städte wie Dommitzsch und Belgern. Betroffen waren v. a. die Ortschaften an den größeren Straßen. Obwohl sich Torgau besser als die umliegenden Ortschaften zu schützen wusste, wurde aus einer blühenden Renaissancestadt im Laufe des Jahres 1637 eine verarmte Stadt. Im März brach die Pest aus. Ihr fielen etwa die Hälfte der Torgauer Einwohner zum Opfer. Hinzu kam, dass sich zahlreiche Flüchtlinge in der Stadt befanden. Insgesamt starben laut Angaben in Torgauer Kirchenbüchern mehr als 4.000 Menschen. Von den Häusern der Stadt lagen danach ca. 30 % wüst, in den Vorstädten sogar etwa 80 % ! 
 
 
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